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    Der Ladezustand der elektrischen Zahnbürste ließ seit einiger Zeit zu wünschen übrig.







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Die erste Vermutung, der Akku ist defekt, traf aber nicht zu, da mit einer vorhanden weiteren Ladestation sich die Zahnbürste einwandfrei laden ließ.
Also blieb nichts anderes übrig als das Gerät zu zerlegen und nachzusehen ob eine kostengünstige Reparatur möglich sei.

Die Zahnreinigungsstation besteht aus zwei Teile. Der größere rechte Teil mit Munddusche und Wasserbehälter und der linke kleinere, abnehmbare Teil mit der Ladestation für die Zahnbürste. Im rechten größeren Teil befindet sich auch  die Stromversorgung für  das gesamte Gerät.

oral-b_Station

Der linke Teil mit der Zahnbürste lässt sich leicht abziehen
oral-b_Boden

 Den Schrauben in der Mitte entfernen und dann den Boden vorsichtig heraushebeln. Dieser klemmt durch die Kalkablagerungen sehr fest. Die Platine ist am Boden befestigt. Wenn der Boden soweit locker ist, das man hineinsieht, darauf achten das die Spule im runden Teil nicht auf dem Ferritkern stecken bleibt.

Über die beiden Stifte wird der Ladeteil mit Strom versorgt. In den beiden Schlitzen am Hauptteil sollte man etwa 27V= messen können.

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Die Platine ist mit der weissen Hülse in der Mitte auf dem Boden befestigt



Eine Überprüfung der Bauelemente ergab keinen offensichtlichen Fehler. Beim Durchmessen der Spule kamen mir Zweifel über die Richtigkeit des Messergebnis. 28 Ohm und 3 Ohm für eine Spule aus CuL 0,2mm waren mir doch etwas zu viel. Kurzerhand die Spule heruntergelötet und den Draht unter mitzählen abgewickelt. Nach etlichen Windungen hatte ich ein leeres Ende in der Hand. Der Kupferlackdraht war durch eindringende Feuchtigkeit aboxidiert. Das passierte gleich an einigen Stellen. Nach dem Aufbringen der beiden neuen Wicklungen auf die Spule und dem zusammenbau der Ladestation funktioniert die Zahnbürste wieder klaglos.

 oral-b_Platine_u

Zum Testen die Platine im Gehäuse verankert und aus einem Labornetzteil versorgt. So kann man mit einem Multimeter und einem Oszilloskop einfache Messungen vornehmen. 

Hier sieht man die Lötstellen der Spule. Links ist der Beginn der kleinen Spule. Aus dieser Ansicht beginnt man mit dem Wickeln vom linken Pin im Uhrzeigersinn 30 Windungen, dann auf den mittleren Pin und dann 130 Windungen weiter auf den rechten Pin.

Die Feuchtigkeit nagt sehr gerne an den Leiterbahnen. Wie man im Bild mitte links sieht, musste schon einmal eine Bahn mit einem Stück Draht ersetzt werden. Wenn man das Gerät zerlegt sollte auch darauf Augenmerk gelegt werden.

oral-b_Test

Als Messadapter werden einige Windungen dünner Kupferdraht um den Dorn gewickelt und über Klemmen direkt zum Oszilloskop geführt.

 

oral-b_Oszi

So sieht das Oszillogramm nach erfolgreicher Reparatur aus. Je nach dem wie fest die Adapterwicklung ist sollten es etwa 3-4Vss sein.

Einstellung 1V/div    20µsek  Time/div

Vor der Reparatur war bei 0,1V /div kaum etwas zu erkennen.

oral-b_Spule

 

Die Spule ist, wie schon beschrieben, ohne grossem Aufwand leicht selbst zu wickeln. Es ist nur auf den Wicklungssinn und die Reihenfolge der beiden Spulenteile zu achten.

 

oral_b_schema1

Sollte es noch weitere Probleme geben, hier noch der von mir nach dem Layout erhobene Schaltplan.
In neueren Ladestationen sind Q2, R1 und D2 nicht mehr vorhanden.